Glossar B

A

Ausgewogen

Ein ausgewogener Wein hat eine schöne Harmonie zwischen seinen verschiedenen Komponenten. Die Tannine und die Säure werden durch die geschmeidige Textur ins Gleichgewicht gebracht. Jeder Winzer möchte einen ausgewogenen Wein erzeugen. In Bordeaux fördert die Assemblage verschiedener, sich ergänzender Rebsorten die Erzeugung ausgewogener Weine.

B

Balsamisch

Tertiäraromen aus der Parfumherstellung, zu denen in Bordeaux Vanille, Weihrauch, Sandelholz, Kiefernharz, aber auch Bienenwachs oder Kampfer gehören. Diese Alterungsaromen tauchen unter reduzierten Bedingungen bei der Flaschenalterung auf und sind sehr begehrt.

Barrique

Barrique-Fässer sind aus Eichenholz. Ihr Fassungsvermögen ist von Region zu Region unterschiedlich. Im Bordelais beträgt es 225 Liter. Man braucht also 4 Barriques für ein Tonneau von 900 Litern (das von den Händlern in Bordeaux verwendete Maß für den Weinvertrieb), also 1200 75-cl-Flaschen.

Bitterkeit

Sie ist bei manchen jungen, tanninhaltigen Rotweinen normal (Bitterkeit und adstringierende Eigenschaften verstärken sich gegenseitig), kann aber auch ein Fehler sein, der durch eine Bakterienerkrankung während der malolaktischen Gärung entstanden ist. Bitterkeit drückt sich meistens im Abgang aus.

Bordeauxbrühe

Kupfersulfat für die antiparasitäre Behandlung der Reben. Durch das Versprühen bekommen die Blätter der Reben eine charakteristische graugrüne Färbung.

Botrytis cinerea

Ein Pilz, der auf Trauben wächst, die fast ihre endgültige Reife erreicht haben. Er erzeugt ein Phänomen, das in der Region Sauternes begehrt ist

Bouquet

siehe Tertiäraromen

Brennend

Ein Wein, der zu alkoholreich und daher im Mund unausgewogen ist. Dies zeigt sich an einer exzessiven Rundheit und einem alkoholischen Charakter, der den Mund im Abgang austrocknen kann.

Brillant

Eine sehr klare Farbe mit starken Lichtreflexen. Sie ist ein Zeichen für die Qualität eines Weins.

C

Chambrieren

Wenn man einen Wein chambriert, lässt man ihn einige Stunden in dem Raum stehen, in dem er genossen werden soll, damit er auf Zimmertemperatur kommt. Früher waren die Räume das ganze Jahr über kühl. Wenn man einen Wein chambrierte, brachte man ihn auf eine Temperatur von 16 bis 18°, die ideale Trinktemperatur. Heute muss man darauf achten, die Serviertemperatur zu senken, denn die Räume sind im Winter geheizt und im Sommer wärmer.

Cuvaison

Französische Bezeichnung (auch Cuvage oder Encuvage) für Gärung. Etappe der Vinifikation, bei der die Maische in Behältern aus Inox, Beton oder Holz mazeriert und der Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Während der Cuvaison werden auch die Tannine und Farbstoffe aus den Schalen extrahiert. Der Winzer legt die Dauer der Cuvaison fest. Bordeaux Clairets und Roséweine haben wegen ihrer helleren Farbe eine kürzere Cuvaison.

F

Fruchtansatz

Abschnitt im jährlichen Vegetationszyklus der Weinrebe. Er findet im Juni statt und dauert etwa 10 Tage nach der Blüte

G

Grad Baumé

Skala zur Bestimmung des Zuckergehalts des Mosts und Basis für die Berechnung des Alkoholgehalts, den der Wein nach der Gärung haben wird. Man benutzt eine 1770 von Antoine Baumé erfundene Flüssigkeitswaage (Baumé-Aräometer) für das Messen der Dichte.

Gravelle

Kleines Depot aus Kalkkristallen am Flaschenboden, aber vor allem am Korkenboden, das häufig fälschlicherweise für Zuckerreste gehalten wird. Die weißen Kristalle verändern weder die Degustation noch die Qualität des Weins.

K

Körperreicher Körper

Ein körperreicher Körper ist ein kräftiger, fleischiger Wein mit einem warmherzigen Charakter (hoher Alkoholgehalt).

L

Laufaustrieb

Die Knospen wachsen, die ersten Blätter und zukünftigen Zweige tauchen auf.

P

Perlwein

Trockener Weißwein mit feinen Kohlesäurebläschen, die durch Gärung entstehen. Ein Perlwein, der einen Druck von 0,5 bis 1 Bar hat, wird keiner zweiten Gärung unterzogen, wie Schaumweine. Diese Weine sind frisch und lebendig und situieren sich zwischen stillem Wein und Schaumwein.

V

Vin bourru (Neuer Wein)

Traubenmost, dessen alkoholische Gärung gerade begonnen hat. Wegen der Schwebstoffe (Hefen) ist er trüb (Federweißer). Er ist süß, da sein Zucker noch nicht in Alkohol umgewandelt wurde. Dieser spritzige, milde und nur leicht alkoholisierte Wein muss schnell getrunken werden.

W

Weinfass

Auf Französisch Fût, Barrique, Muid, Tonneau ... Die Bezeichnung hängt von der Kapazität und den Regionen ab (in Bordeaux enthält ein Fût 225 Liter, also 300 Flaschen). Fässer werden von Böttchern gebaut. Ein Fass besteht aus von Ringen umschlossenen Dauben und zwei flachen Böden. Holzfässer sind ideal für den traditionellen Ausbau des Weins, denn sie bringen dem Wein Aromen und Tannine und ermöglichen eine kontrollierte Sauerstoffzufuhr.

Weinleseg- genehmigung

Datum der offiziellen Eröffnung der Weinlese.